Google hält doch an Drittanbieter-Cookies fest

Google hält doch an Drittanbieter-Cookies fest

Beep beep – Vorsicht, Rückwärtsgang! Es gibt Nachrichten aus der Kategorie „außer Spesen nichts gewesen“. Google gibt seine langjährigen Pläne auf, Drittanbieter-Cookies komplett zu verbieten. Ursprünglich hätte eine Privacy Sandbox Third-Party-Cookies komplett ersetzen sollen. Nun wird eine aktualisierte Variante angekündigt, die in Chrome deutlich mehr Entscheidungsfreiheit in Userhände legen soll – ein Vorschlag, der Wettbewerbsbehörden und Online-Marketern noch viel Freude bereiten wird.

Hat die Privacy Sandbox eine Zukunft?
Während andere Browser, wie Safari und Firefox, seit Jahren keine Drittanbieter-Cookies zulassen, rückt Google von seinen Plänen ab. Zwar betont man in einer begleitenden Erklärung, dass man von den APIs der Privacy Sandbox überzeugt sei, und dass diese das Potenzial hätten die gewünschte Ergebnisse zu erreichen. Auch geht man davon aus, dass die Werbebranche wohl in der Zukunft mehr Akzeptanz für die Privacy Sandbox zeigen würde. Ob das nun heißt, dass Googles technologische Alternative zur Ausspielung von Werbung noch nicht so weit ist, bleibt unklar. Ebenso muss sich erst zeigen, ob die Privacy Sandbox vielleicht in der Zukunft doch noch zum Zug kommen darf.

Nutzer entscheiden
Diese Kurskorrektur soll aber nicht bedeuten, dass User nun plötzlich von einer unregulierten Cookie-Flut erschlagen werden. Tatsächlich will Google eine neue Lösung für Chrome einführen, die noch umfangreiche Einstellungen hinsichtlich Privatsphäre zulässt. Demnach sollen Nutzer, wie es heißt, künftig eine „bewusste Entscheidung“ treffen können, die das gesamte Online-Verhalten seitenunabhängig begleitet. Wie diese genau aussieht und wann die Einführung erfolgt, ist aktuell noch offen. Darüber will Google noch mit Regulierern und Wettbewerbsbehörden sprechen.

Ein Vorteil für Vermarkter?

Denen war der Vorschlag einer Privacy Sandbox schon länger ein Dorn am Auge. Britische Aufsichtsbehörden ermitteln bereits seit 2021, ob eine entsprechende Umstellung wettbewerbsschädigende Wirkung unter Digitalvermarktern mit sich bringen und die Attraktivität von Google-Werbetools unverhältnismäßig steigern könnte – bei einem Browser-Marktanteil von über 60 % für Chrome durchaus verständlich. Ob diese neue Lösung nun mehr Anklang findet, wird sich zeigen. Das gilt selbstverständlich auch für Online-Werbende, die jahrelang versuchten, Drittanbieter-Cookie-Alternativen zu implementieren – eine Angelegenheit, die letztlich viel Zeit, Geld und Nerven kostete.

Ob man entsprechende Bestrebungen für Cookie-freie Umstellungen nun verwerfen soll, steht in den Sternen. Da die Privacy Sandbox noch nicht komplett vom Tisch ist und auch die Wettbewerbsbehörden noch ein kräftiges Wörtchen mitzusprechen haben, dürfte sich an der finalen Umsetzung noch einiges ändern. Und so heißt es wohl, weiter am Ball zu bleiben und sich die Entwicklungen genau anzusehen. Auch wenn das Festhalten an Drittanbieter-Cookies kurz- und mittelfristig wohl etwas Erleichterung für digitale Vermarkter bietet, hat er letzte Keks noch nicht verkrümelt.

Quelle:www.searchenginejournal.com
Copyright Foto: unsplash.com/laurenedvalson

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