
Mit Canonical Links das richtige Ziel finden
Websiteinhalte und Seitenaufbauten verändern sich im Laufe der Zeit. Content kann komplett verschwinden, aktualisiert werden, vielleicht sogar mehr als einmal auftauchen. Canonical Links sollen Suchmaschinen-Crawlbots helfen, das „Original“ einer bestimmten Seite zu finden. Auf diese Weise wollen SEOs garantieren, dass stets nur die korrekte, die gewünschte Seite aus einem Pulk ähnlicher oder sogar identer Inhalte indexiert wird. Tatsächlich macht das beispielsweise Google nicht immer exakt so, wie man sich das erhofft. Experte John Mueller verriet kürzlich, dass hinter der Kanonisierung mehrere Faktoren stecken können.
Ein kurzer kanonischer Exkurs
Der Canonical Tag (rel=canonical) ist Teil eines Link-Tags <link> und wird im Head-Bereich einer Seite platziert. Er wird bei Inhalten hinterlegt, die nicht das gewünschte Originaldokument darstellen. Stattdessen wird im Link-Tag die gewünschte Original-URL definiert. Auf diese Weise sollen Suchmaschinen im Idealfall einzig die kanonische URL indexieren und alle anderen ignorieren. Für Google gibt es neben diesem überaus starken Signal noch zwei weitere Möglichkeiten, auf die richtige kanonische URL hinzuweisen: per Sitemap (schwaches Signal) oder durch Weiterleitungen (starkes Signal).
Mehr ist mehr
Auf eine Frage zur Funktionalität der Sitemap in Verbindung mit Canonical Links erklärte John Mueller, dass Google „starke Signale“ hinsichtlich der bevorzugten URL braucht. Entsprechend sollen alle Faktoren – Canonical Tag, Sitemap sowie eventuelle Weiterleitungen – auf das gewünschte Ziel verweisen. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz werden Crawlbots unweigerlich in die richtige Richtung geschickt, ohne das Zweifel bleiben. Allerdings erwähnte Mueller ein weiteres wichtiges Signal.
Interne Verlinkungen als kanonischer Faktor
Vor dem ominösen „etc.“, das bei Google erfahrungsgemäß alles und nichts heißen kann, führte Mueller interne Verlinkungen als zusätzlichen Faktor an – ein Punkt, der sich in der offiziellen Dokumentation nicht finden lässt. Tatsächlich macht das Sinn, denn korrekt gesetzte Links gelten gemeinhin als Ranking-Faktor. Gerade bei größeren Seiten sammeln sich mitunter zahlreiche veraltete Inhalte und lose Enden an, die gerne mal übersehen werden. Entsprechend will bei sämtlichen Seiten kontrolliert werden, ob diese auch intern auf das gewünschte Ziel oder vielleicht auf veraltete, mitunter sogar gelöschte oder weiterleitende Pages verleihen. Doch auch externe Links von außen auf die „falsche“ URL können die Canonical-Definition stören. Hier braucht es umfassende Analyse- und Kontrollarbeit – nicht nur nach Seitenumzügen und Strukturänderungen, sondern auch wenn sich Canonical Links grundlegend ändern und neu definiert werden.
Je klarer das gewünschte kanonische Linkziel definiert werden kann, desto höher stehen die Chancen für korrekte Indexierung. Google & Co. wollen möglichst genau wissen, was sie tun sollen, um ja keinen Spielraum für (falsche) Interpretationen zu lassen. Der Aufwand kann zwar umfangreicher ausfallen, rentiert sich jedoch auf längere Frist deutlich.
Quelle: www.searchenginejournal.com
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