Rankingeinbußen für stark abweichenden Content
Wenn hart erarbeitete Positionen in den Suchergebnissen von Google und Co. plötzlich fluktuieren, sich stark verändern oder sogar komplett einbrechen, so hängt das in der Regel mit Änderungen am Suchalgorithmus oder mit manuellen Strafen zusammen. US-Experten stellten in den letzten Monaten einen weiteren Grund fest, der vor allem sehr große Sites und Magazine betraf. Weichen bestimmte Inhalte stark vom eigentlichen Hauptcontent bzw. der grundlegenden inhaltlichen Ausrichtung einer Website ab, so werden diese Bereiche mitunter stark zurückgereiht.
Was ist "stark abweichender Content"?
Eine wirkliche Erklärung durch Google darf man sich – fast schon erwartungsgemäß – nicht erwarten. Das bestätigte auch SEO-Consultant Glenn Gabe, der diese Entwicklung feststellte und gerade im Affiliate-Bereich dokumentierte. So stürzen bestimmte Seitenbereiche und/oder Subdomains komplett ab. Ein solches Beispiel ist die Plattform „CNN Underscored“. Während CNN an sich als Nachrichtenseite weltweit bekannt ist, befasst sich Underscored mit Produkttests. Ähnliches gilt für „Buyline“, der Produkttestbereich der Nachrichtenagentur Associated Press, oder die ähnlich gelagerte Plattform „Buy Side“ des Wall Street Journal. Allen drei Seiten ist gemein, dass sie a) auf Unterordnern der eigentlichen Plattform liegen und b) stark vom eigentlichen Newsinhalt der „Mutterseiten“ abweichen. Ob die ebenfalls allen Magazinen gemeine Shopping-Guide- und Produkttestausrichtung eine Rolle spielt, wurde von Google nicht bestätigt.
Kein Rufproblem
Was aber hat Google gesagt? Gabes erste Vermutung, der in den Spamrichtlinien erwähnte Schutz gegen den Missbrauch des Websiterufs (siehe developers.google.com für genauere Informationen) greife hier, wurde schnell verneint. Ein späteres Statement erklärte, Google würde starke oder sogar komplette Abweichungen vom eigentlichen Hauptcontent einer Website ermitteln. Auf diese Weise sollen hilfreiche Informationen von vielen verschiedenen Seiten in die Suchergebnisse wandern können. Damit verbunden ist ein X-Thread (siehe x.com) aus dem Jahr 2019, der zwar die Nutzung von Subdomains und Website-Unterordnern durch Dritte und/oder stark abweichende Inhalte expliziert nicht als Verstoß gegen die eigenen Guidelines bezeichnet, jedoch davon abrät. Offensichtlich ist die bereits damals angekündigte Änderung am Suchalgorithmus inzwischen eingetreten.
Was tun?
Wie so oft heißt es auch hier: erst einmal keine Panik. Zumindest aktuell ist nicht gesagt, dass dieses Phänomen auch außerhalb des englischsprachigen Raums auftritt. Allerdings gibt diese Entwicklung Aufschlüsse über den richtigen Umgang mit Websitestrukturen, mit Subdomains und Unterordnern. Ob Affiliate Content, Sponsored Content oder neue Magazin- und Contentbereiche – während kleinere Abweichungen in der Regel kein Problem darstellen sollte, dürften grobe Unterschiede zumindest die Rankings dieser Sektionen (stark) negativ beeinflussen. Somit stellt sich letztlich eine grundlegende Frage: Braucht es diese komplett neuen Inhalte wirklich? Falls ja, wären sie anderswo, vielleicht sogar auf einer komplett neuen Website, wahrscheinlich besser aufgehoben.
Quelle: searchengineland.com
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