Google Ads aktualisiert Richtlinie zu sensiblen Ereignissen
Werbung über Google Ads bietet zahlreiche Möglichkeiten, die eigene Zielgruppe noch präziser zu erreichen und zugleich neue Käuferschichten anzusprechen. Durch die ideale Ausnutzung des Budgets anhand der richtigen Keyword-Wahl, des passenden Textes und des Pay-per-Click-Verrechnungsprinzips haben selbst kleine Anbieter die Chance, ein grosses Publikum zu erreichen. Allerdings müssen, wie bei jeder Plattform, gewisse Regeln beachtet werden. Unangemessene Inhalte haben bei Google Ads keinen Platz, und das betrifft ganz aktuell eine genauere Definition von sensiblen Ereignissen.
Was sind sensible Ereignisse?
Google spricht von Ereignissen, die besondere Risiken ausstrahlen. Hierbei handelt es sich vornehmlich um unvorhergesehene Entwicklungen – Naturkatastrophen, zivile Notfälle, terroristische Handlungen, Krisen der öffentlichen Gesundheit, (kriegerische) Konflikte und Auseinandersetzungen und Massengewalt –, die überaus starke politische, soziale oder kulturelle Auswirkungen mit sich bringen. Laut eigenen Angaben sieht Google in diesen Bereichen ein Risiko, seriöse, fundierte und relevante Informationen bereitzustellen und gleichzeitig unseriöse Daten, Fake News oder ähnlichen Content, der aus solchen Situationen Kapital schlägt, rechtzeitig herauszufiltern. Wenn man so will, erfordern besondere Zeiten besondere Massnahmen.
Das ist bei sensiblen Ereignissen nicht zulässig
Um Falschinformationen und Profitgier in solch unübersichtlichen bis volatilen Situationen zu minimieren, beschränkt Google Ads Kampagnen und Keywords, die sich mit dem jeweiligen Thema auf unethische Weise auseinandersetzen. Das inkludiert:
- Ausnutzung, Abtuen oder stillschweigendes Hinnehmen des Ereignisses durch entsprechende Produkte und Dienstleistungen
- Preistreiberei bzw. künstlich aufgeblähte Preise bei lebenswichtigen Produkten, um umlauten Profit zu schlagen und dadurch den Zugriff auf diese Produkte stark bis komplett einzuschränken
- Einsatz von ereignisbezogenen Keywords, um dieses zur Erzielung vermehrter Zugriffe auszunutzen
- Victim-Blaming in allen Formen und Forderung nach Unterlassung von Hilfeleistung für von sensiblen Ereignissen betroffenen Personen und Personengruppen
In diesen Bereich fallen unter anderem auch Anzeigen, deren Inhalt aktuelle Kriege leugnen, billigen oder ausnutzen. Verstösse gegen diese sowie gegen andere Richtlinien, die sensible Ereignisse und unangemessene Inhalte betreffen, lösen zunächst eine Warnung aus. Mindestens sieben Tage nach einer solchen Warnung kann das Google Ads-Konto gesperrt werden.
Weitere unangemessene Inhalte auf Google Ads
Sensible Ereignisse sind aber längst nicht der einzige Bereich, in dem Google Ads aktiv wird. Beleidigende und verärgernde Inhalte sind für die Plattform ein absolutes No-Go. Im Grossen und Ganzen fallen schockierende Inhalte sowie Content, der für Intoleranz, Diskriminierung, Hass und Gewalt wirbt, in den Bereich der unangemessenen Inhalte und kann zu Verwarnungen sowie zu Sperren führen. Nicht erlaubt sind:
- Gefährliche und abwertende Inhalte, die Personen und Personengruppen aufgrund Herkunft, Religion, Nationalität, Alter, sexueller Orientierung, Geschlecht und geschlechtlicher Identität oder Behinderung ausgrenzen und/oder herabsetzen, die drohend, ausbeutend und mobbend gestaltet sind
- Sexuell explizite Inhalte in Bild, Text und Ton, insbesondere verschiedene nicht einvernehmliche und illegale sexuelle Themen, egal ob real oder simulierend
- Prostitution, Escortservices, intime Dienstleistungen und andere Inhalte, die als sexuelle Handlung gegen Bezahlung ausgelegt werden können
- Sexueller Missbrauch und sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen
- Heiratsvermittlung
- Familieninhalte mit nicht-jugendfreien Themen
- Gewalttätige, schockierende, vulgäre und grausame Inhalte in Bild, Ton und Sprache
- Misshandlung und Quälen von Tieren
- Werbung für Zugriff auf gehackte Daten, bspw. von Politikern und politischen Rechtssubjekten, insbesondere rund um Wahlen und bei Wahlwerbung
Im Normalfall sollte niemand mit diesen Themen im Ads-Alltag konfrontiert werden, selbst nicht bei sensiblen Ereignissen. Bekommt man dennoch eine solche zweifelhafte bis illegale Anzeige ausgespielt – bitte sofort melden.
Quelle: support.google.com
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