Alt-Text für Bilder richtig schreiben
Ein Bild, so heisst es häufig, sagt mehr als tausend Worte. Online reicht das allerdings nicht aus. Bild- und Grafikdateien sind wichtige Bestandteile von Webseiten, aber auch von Suchmaschinen. Die Bildersuche von Google ist überaus populär und wurde in den letzten Jahren unter anderem um Bild- und Produkterkennung erweitert. Hier hilft Alt-Text oder „Alternative Text“ weiter. Er gibt Auskunft über den Inhalt eines Bildes und erfüllt online wichtige Funktionen. Alt-Text für Bilder ist heutzutage eigentlich Pflicht, aber warum eigentlich? Und wie kann man Alt-Text eigentlich richtig schreiben?
Unterschied zwischen Alt- und Title-Tag
Vorneweg will eine häufige Verwechslung geklärt werden. Bilddateien verfügen über mehrere Attribute oder Tags, die entsprechend unterschiedliche Funktionen erfüllen. Beide sind gleichermassen wichtig, beide wollen entsprechend mit Inhalt befüllt werden. Aber was „machen“ diese beiden HTML-Elemente eigentlich?
- Alt: Dieser Alternativtext gibt Informationen über nicht geladene Bildinhalte und ist für User als Meta-Angabe im Normalfall unsichtbar. Aus Usability-Sicht wird Alt-Text unbedingt benötigt – mehr dazu im nächsten Absatz.
- Title: Das Title-Attribut wird bei Mouseover über das Bild angezeigt und gibt nähere Auskunft über den Bildinhalt. Er hilft Google zwar bei der Indexierung der Bildsuche und Websuche, spielt hier jedoch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum Alt-Attribut.
Warum ist Alt-Text wichtig?
Wie eben angerissen, ist Alt-Text für Bilder aus Usability-Sicht von entscheidender Bedeutung. Er kann für jedes Bildformat herangezogen werden und erfüllt zwei grundlegende Funktionen, die beide für Seitenbetreiber absolut unverzichtbar sind:
- SEO: Alt-Text ist ein Rankingfaktor – vor allem, aber nicht nur für die Bildersuche. Er verrät Google Co. wichtige Informationen über den Inhalt des eingebauten Bildes, gibt Aufschlüsse über die gesamte Semantik der Website und erleichtert die Arbeit der Crawling-Roboter.
- Barrierefreiheit: Gerade für blinde und sehbehinderte Menschen ist es verständlicherweise schwierig, Bilder zu erkennen bzw. zu identifizieren. Sie verwenden in der Regel Screenreader, die Websites vorlesen. Diese Reader zieht den Alt-Text heran, um Usern den Bildinhalt „vorzulesen“ und zu erklären. Entsprechend dient der Einsatz von Alt-Tags der Barrierefreiheit und sollte somit heutzutage zum Web-Pflichtprogramm gehören.
Was sollte bei Alt-Text vermieden werden?
Leider werden gewisse relevante Faktoren für den Alt-Text bei Bildern gerne ausgeblendet, was zu problematischen, alles andere als hilfreichen Umsetzungen führt. Folgende häufige Fehler wollen bei der Alt-Text-Erstellung tunlichst vermieden werden:
- Leere Alt-Tags, d. h. keine Bildbeschreibung, sind ein absolutes No-Go.
- Der Alt-Text soll nie automatisch generiert werden. Das geschieht häufig aufgrund der Dateinamen oder (dürftigen) Versuchen der Bilderkennung. Alt-Attribute wie „foto-von-hund-23“ oder „alttextattribut“ sind kontraproduktiv.
- Ebenso sollte sich der Alt-Text nicht wiederholen – jedes Bild, jede Grafik verdient ihren eigenen, einzigartigen Text.
- Letztlich will von generischen, sehr allgemeinen Attributen abgesehen werden. Das Wort „Hund“ alleine reicht als Alt-Text nicht aus. Stattdessen helfen exakte Beschreibung hinsichtlich Grösse, Fellfarbe und -länge oder Rasse weiter.
Alt-Text richtig schreiben – so geht’s!
Wenn all das vermieden werden soll, wie soll der Alt-Text für Bilder dann tatsächlich aussehen? Hier sind einige hilfreiche Tipps:
- Genaue und dennoch kurze Beschreibungen sind das A und O. Eine exakte Erklärung des Bildes, ohne dabei mehrere Sätze zu verlieren, erklärt Suchmaschinen, worum es geht, und gibt Screenreader-Usern genaue Informationen für das weitere Textverständnis.
- Dieser Text will auf keinen Fall über die Bilddatei gelegt werden, so wie es manche Tools und Plugins tun; er sollte immer als Alt-Metadaten im Hintergrund eingebaut werden.
- „Das ist ein Bild von“ hilft niemandem im Alt-Text. Liest man ein Alt-Attribut bzw. bekommt man es vorgelesen, weiss man, dass es sich um ein Bild handelt.
- Keywords können und dürfen im Alt-Text vorkommen, sofern es sich nicht um Keyword-Stuffing handelt. Lässt sich ein zentraler Suchbegriff auf natürliche Weise einbauen – prima! Wenn nicht, hat er nichts im Alt-Bereich zu suchen.
Kann man sich ein Bild vor dem geistigen Auge vorstellen, wenn man die Bildbeschreibung liest? Dann hat man alles richtig gemacht. Alt-Text für Bilder ist in vielerlei Hinsicht ein Muss, verbessert die Usability, sorgt für Barrierefreiheit und bietet zudem einen angenehmen SEO-Nebeneffekt, der Rankings nachhaltig verbessern kann. Guter Alt-Text und passende Title-Tags werten die eigene Website auf und sollten stets – am besten von Anfang an – mitgedacht werden.
Quelle: www.searchenginejournal.com
Copyright-Foto: pixabay.com/mohamed_hassan